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Körperorientierte Begleitung für Menschen mit Geschlechtsinkongruenz/ -dysphorie Community-basiert beforschen

Samstag 09. Oktober 2021
online

Vortrag und Ideenwerkstatt im Rahmen der 4. Tagung des Inter_Trans_Wissenschaftsnetzwerks
Noch gibt es freie Plätze

Anmeldeinfos siehe unten

Themenfeld Gesundheitsversorgung von Inter* und Trans*

Körperorientierte Begleitung für Menschen mit Geschlechtsinkongruenz/-dysphorie Community-basiert beforschen

Warum arbeiten psychotherapeutische, pädagogische und beraterische Fachkräfte nach wie vor und überwiegend an einem alleinigen „Ort des Sprechens“ (Hamm und Stern 2019: 20)? Gerade geschlechtsinkongruentes Sosein ist schließlich „(auch oder insbesondere) eine körperliche Angelegenheit, verbunden mit mehr oder weniger starken Empfindungen und bewussten oder verdrängten Gefühlen“ (Stern und Hahne 2019: 242).

Eine ganzheitliche gesundheitliche Regelversorgung Menschen mit Geschlechtsinkongruenz/ -dysphorie (GI/GD) sollte körper- und emotionsorientierte Verfahren in allen Behandlungs- und Beratungsansätzen positiv einbeziehen. Mögliche Ziele von Körpertherapie können sein, sich zu trauen, sich selbst wieder zu fühlen und wahrzunehmen, Emotionen und Erregungszustände zu balancieren, Widerstandskraft zu stärken, abgespaltene innere Anteile und Bedürfnisse zu integrieren, Zugang zu einer inneren Gewissheit (wieder) zu erlangen, bspw. als Grundlage zur Entscheidung für oder gegen eine somatische Behandlung etc. Geschlechtlich non- konforme Menschen nutzen Möglichkeiten der körperlichen Selbsterfahrung in körpertherapeutischer Einzelarbeit sowie körpertherapeutischen und -pädagogischen Seminaren vor, in allen Phasen während und auch nach der Transition positiv für sich.

In der praktischen Arbeit stelle ich fest, dass bereits (vermeintlich) kleine körperbezogene Übungen und Interventionen eine beachtenswerte Entwicklung anstoßen können, die sich positiv auf Selbstwirksamkeit und auf Wohlbefinden der sie durchführenden Person(en) auswirkt. Für eine objektivierbare Erfassung fehlen derzeit noch ausreichend Daten aus methodisch geeigneten Studien. Aktuell sind niedrigschwellige körper- und emotionsfokussierende therapeutische und pädagogische Angebote in der Regelversorgung kaum gegeben und müssen meist privat finanziert werden (Stern und Hahne 2019).

Mein Ziel ist eine fundierte Forschung zur Wirksamkeit körper- und emotionsorientierter Ansätze und Methoden in Bezug auf Behandlungsbiografien von trans*, nichtbinären, inter* und anderen Menschen mit GI/GD in der Hoffnung, dass dadurch mehr Angebote innerhalb der Regelstruktur geschaffen werden können. Diese Session möchte daher Menschen anziehen, die Lust haben auf eine Ideenwerkstatt mit gemeinsamen Ansätzen zur Frage: Welches Vorgehen braucht es, um community-basierte Forschungsvorhaben umzusetzen?

4. Tagung des Inter_Trans_Wissenschaftsnetzwerks vom 8. bis 10. Oktober 2021
Anmeldung bis 30. September 2021 hier.